Der Schmiedbalthes oder Der Schmied von Kochel

Anzing




Anzing Gasthof zur Post

Der Gasthof zur Post in Anzing. Im Eingangsbereich hängt ein Schriftbild, das den damaligen Umstand beschreibt. Der Posthalter Franz Kaspar Hirner hielt bei dem Aufstand als einziger die Verbindung zwischen dem bayrischen Ober- und Unterland.


Anzing Schrift

Der Text:

Während der denkwürdigen bayerischen Volkserhebung des Jahres 1705 spielte der Posthalter Hirner von Anzing eine bedeutende Rolle. In seinem Gasthaus fand am 4. Dez. 1705 der Abschluß eines Waffenstillstandes zwischen den kaiserlich Bevollmächtigten und den Landesverteigigern Prielmayer und Meindl statt, die mit einer Bedrohung von ein paar tausend Mann wie Fürsten angefahren kamen. In den letzten Tagen vor der berühmten Mordweihnacht vermittelte Hirner den Verkehr zwischen den Bauern des Unterlandes und den oberländischen Landesdefensoren. Die Alte Post ist ein charakteristisches Gebäude, das im Jahr 1756 von Feldpostmeister Hirner erbaut wurde. Sie steht in der Mitte des Dorfes gegenüber der Kreuz oder Högerlkapelle. Mit seinen gemütlichen Erkern, den rauchgeschwärzten riesigen Deckenbalken und der altväterlichen Ofenbank, erinnert dieser Bau an die Zeit wo noch auf der Landstraße reges Leben und Treiben herrschte. Gleichwie ja heute als Verkehrsadern die Eisenbahnschienen nach allen Richtungen hinausführen, so wickelte sich früher der ganze Handel und Verkehr auf der Poststrecke ab. Da zogen hochbepackte Reisekaleschen dahin und Gauwägerl mit fröhlichen Insassen, Kuriere zu Pferd, schwerbeladene Lastfuhrwerke und zwischendurch alles was zu Fuß des Weges kam. Schulkinder, Eremiten, Bauern in Pelzhauben und langschößigen Röcken, Holzsammler, Handwerksburschen älteren und jüngeren Jahrgangs, polnische Juden, Landstreicher usw.
Auf der Poststation traf sich die bunte Gesellschaft, die Herrschaften im Honorationenzimmer, das gewöhnliche Volk in der Bauernstube. Hier wurden die Neuigkeiten ausgekramt und besonders zu Kriegszeiten ging es oft sehr lebhaft zu. Zeitungen gab es nur wenige, so war man ausschließlich auf die von Mund zu Mund gehenden Nachrichten angewiesen.





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