Der Schmiedbalthes oder Der Schmied von Kochel

Kurzchronik Bayern 1705



Wenn Historiker den 1. Weltkrieg erwähnen, sprechen sie vom Spanischen Erbfolgekrieg. Von den Urwäldern Kanadas, über die Weltmeere bis Europa wird gekämpft und gemordet. Kurfürst Max Emanuel verliert Bayern und muss das Land verlassen. Bayern wird von "Kaiserlichen" Österreichern besetzt, unterdrückt und ausgeplündert. Ein Aufstand der Bevölkerung entbrennt, der in seinem Verlauf zur einer Revolution wird. Man versucht die österreichischen Besatzer aus dem Land zu jagen. Aber alles endet in einem einzigen Massaker! Die Revolution wird von den "Kaiserlichen" blutigst zerschlagen und 10% der bayrischen Bevölkerung verliert dabei ihr Leben.



Der Schmiedbalthes stirbt bei dem Massaker auf dem Friedhof der Sendlinger Kirche in der Christnacht 24. auf 25. Dezember 1705. Er wird wie viele seiner Mitstreiter von den Husaren unter Obrist de Wendt niedergemetzelt. Seine Fahne mit der Aufschrift "Auf dich hoffen wir, Himmelskönigin" sinkt in den blutroten Schnee. Es sterben 2.500 Bayern nur in dieser Sendlinger Mordweihnacht 1705 getreu der Parole: "Lieber bayrisch sterben, als kaiserlich verderben!" Der Aufstand nimmt am 8. Januar bei Aidenbach sein Ende. Zurück blieben viele Massengräber. Über die Gesamtzahl der abgeschlachteten Bayern gibt es nur Schätzungen.



Doch "Der Schmiedbalthes" oder "Der Schmied von Kochel" lebt in der Bevölkerung weiter. Seine Kraft als Schmied, sein Mut und die Todestreue zum Vaterland geben den Menschen bald wieder Orientierung und Halt. Das zerrüttete Volk kann sich mit ihm identifizieren, weil er einer von ihnen war. Jeder trägt ihn und seine Kraft im Herzen. Diese Stärke macht im Lauf der Zeit aus der Niederlage einen Sieg.






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